Born bemängelt die Einstellung

16.05.2014 08:58 von Redaktion

Rhein-Lahn. Mit dem Abstieg haben die TuS Nassovia Nassau und die SG Bornich/Bogel/Reitzenhain nichts zu tun, aber auch die obere Tabellenhälfte ist drei Spieltage vor Ende in der Fußball-Kreisliga A nahezu außer Reichweite. Eine gewisse Brisanz bringt die Partie dennoch mit, zumal nach den jüngsten Spielen bei der Nassovia einige Dinge in Bewegung geraten sind. Beide Teams treffen am Sonntag um 14.30 Uhr auf dem Rasenplatz in Nassau aufeinander.
„So, wie es im Moment läuft, bin ich sehr unzufrieden“, sagt Nassaus Trainer Gerhard Born. Dabei hatten die Spiele der TuS zuletzt stets hohen Unterhaltungswert, verständlicherweise jedoch nicht für den Übungsleiter an der Seitenlinie. 28 Tore fielen in den jüngsten drei Partien der Nassauer – die meisten davon für den Gegner. Dem 7:5-Sieg in Dachsenhausen folgten ein 3:7 gegen Welterod und ein 1:5 in Singhofen. „Wir spielen wie eine launische Diva“, ärgert sich Born selbst über den Sieg in Dachsenhausen. „Da führen wir zur Halbzeit mit 4:0 und lassen uns den Sieg am Ende fast noch aus der Hand nehmen. Oder das Spiel gegen Welterod, als wir schon nach 25 Minuten mit 0:3 hinten liegen. Das war katastrophal. Bei einigen Spielern mangelt es an der Einstellung – das gilt für das Training wie auch für das Spiel.“
Dass Born nach solchen Ergebnissen und dem aktuell elften Tabellenplatz (23 Punkte) ins Grübeln kommt, ist durchaus verständlich. „Ich möchte sehr gerne weitermachen, aber so geht es nicht weiter. Jetzt geht es um den Charakter. Die Mannschaft hat das Potenzial, es gibt aber auch einige wenige Spieler, die nicht so mitziehen wie der Rest des Teams.“ Gut möglich, dass sich Born noch vor dem Wochenende von dem einen oder anderen Spieler trennen möchte. Oder, dass Born für sich die Konsequenzen zieht und zurücktritt. Wenngleich er mehrfach betont: „Mit den meisten Jungs arbeite ich sehr gerne zusammen.“
Sitzt Born auch am Sonntag gegen Bornich auf der Bank, dann erwartet er eine Trotzreaktion seiner Mannschaft – auch mit Blick auf die 3:6-Niederlage gegen Bornich im Hinspiel. „Ein unangenehmer Gegner, da müssen wir auf der Hut sein. Wir haben aber auch noch eine Rechnung offen und wollen nach dem Hinspiel etwas gutmachen.“
Nur einen Tabellenplatz besser mit einem Punkt mehr auf dem Konto steht Bornich (24 Punkte) derzeit auf dem zehnten Tabellenplatz – und damit seit sechs Spielen erstmals wieder vor dem kommenden Gegner aus Nassau. „Seit dem Ende der Winterpause ist eine Steigerung erkennbar“, sagt Patrick Marner, der gemeinsam mit seinem Trainerkollegen Andreas Nickel die Mannschaft nun auf dem richtigen Weg sieht. „Wir haben seit fünf Spielen nicht mehr verloren und agieren zielstrebiger – das gefällt uns“, sagt Nickel.
War man in der Hinrunde nur einen Punkt besser als der vermutliche Absteiger Nievern II, so konnte man sich mittlerweile aus dem Abstiegskampf verabschieden. Zuletzt gab es einen 7:1-Erfolg gegen eben jenes Team aus Nievern, davor einen 2:0-Sieg in Holzhausen und drei Unentschieden gegen Bad Ems (1:1), Burgschwalbach (0:0) und Miehlen (0:0). „Der Klassenverbleib war das vorrangige Ziel, der ist geschafft“, sagt Marner, dessen Team zuletzt nur zwei Gegentore in fünf Spielen kassierte und damit auch defensiv gefestigt in das Duell mit Nassau geht. „Das Hinspiel haben wir zwar gewonnen, es hätte aber auch Unentschieden ausgehen können. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir jetzt auch in Nassau etwas holen können.“
Rhein-Zeitung vom 16.05.2014 - Tom Neumann

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