Brüder schießen Bornich zu Sieg

22.05.2014 14:49 von Redaktion

Nassau. Ganz vorne und ganz hinten spielten die Erfolgsgaranten, die in der Kreisliga A der SG Bornich/Bogel/Reitzenhain zu einem klaren Auswärtssieg verhalfen. Die TuS Nassovia Nassau unterlag dem Aufsteiger mit 0:3 (0:1), weil das Brüderpaar Nizam und Wajeb Al-Najjar groß aufspielte, sich die Trefferausbeute geschwisterlich aufteilte und ebenso bei der Vorarbeit harmonierte.
Ein schöner Diagonalball Nizams ging dem 0:1 voraus, bei dem Wajeb die Kugel erst gut behauptete und dann flach verwandelte. Lange Zeit blieb die Partie dennoch offen. Das änderte sich nach 85 Minuten, als Wajeb diesmal Nizam Al-Najjar steil schickte. Der startete noch aus der eigenen Hälfte, enteilte seinen Bewachern und krönte den Konter mit dem zweiten Bornicher Treffer. „Das 0:2 fiel zum richtigen Zeitpunkt, gerade in einer Druckphase der Nassauer“, meinte SG-Trainer Andreas Nickel. Nizam Al-Najjar setzte in der verletzungsbedingt langen Nachspielzeit noch einen drauf, an der Vorbereitung war zumindest mittelbar wieder der Bruder beteiligt. Aber nicht nur in der Offensive hatte bei den Gästen jemand einen sehr starken Tag erwischt.
Im Tor sorgte Patrick Michel dafür, dass die knappe Führung die Angriffe der Platzherren überdauerte. Der Keeper parierte zum Beispiel glänzend gegen Thomas Vogt (81.) und Thorsten Stoffels (84.). „Paddy hat uns mit einigen Aktionen richtig gut im Spiel gehalten vor dem 0:2“, lobte Bornichs zweiter Trainer Patrick Marner, der einst selbst in Handschuhen unter der Latte stand. Ebenso hatten ihm die Beiträge seines Tormanns zum Spielaufbau gefallen. Auf der Gegenseite hatte Gerhard Born eine traurige Bilanz vor sich: „Drei Verletzte und unverdient verloren.“
In einer eher mäßigen Begegnung, in der es um nichts mehr ging, stellten sich etliche körperliche Blessuren ein. Am schlimmsten erwischte es Nassaus Dominik Richter, der sich in der zweiten Halbzeit so schwer am Knie verletzte, dass der Krankenwagen beim Abpfiff noch auf der Aschenbahn stand. Es besteht Verdacht auf Kreuzbandriss.
Am Ende agierten die Nassoven nur noch zu zehnt, nachdem außer Pavel Becker auch noch Thomas Vogt verletzungsbedingt nicht mehr mitmachen konnte. Chancen hatten die Einheimischen bis dahin trotzdem genügend. „Wir waren drei Mal alleine durch, da muss man mindestens das 1:1 machen, und dann kann das ganz anders ausgehen“, sagte Born über die Abschlussschwäche. Ein Eckenverhältnis von 9:3 sprach außerdem für die Nassauer. „Aber so ist das, wenn man seine Chancen nicht rein macht“, resignierte Born. Marner und Nickel plagten sich übrigens ebenfalls mit personellen Sorgen – „wir gehen wirklich auf dem Zahnfleisch“ – und boten gleich drei A-Jugendliche auf. Dank den Al-Najjars und Michel sprang dennoch ein Sieg heraus und der sei „gut für die Moral“.
Rhein-Zeitung vom 19.05.2014 - Thorsten Stötzer

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