SG Nievern II zeigt starke Reaktion nach heftiger Sitzung

19.10.2013 15:30 von Redaktion

Nievern. Auch wenn es in der Fußball-Kreisliga A nur einen Absteiger geben wird, irgendwer muss auch am Ende dieser Saison im (Tabellen)Keller das Licht ausmachen. Eine Hand am Lichtschalter hat derzeit die SG Nievern/Fachbach II, Schlusslicht mit nur zwei Punkten auf dem Konto. Nicht weit entfernt vom Schalter steht die SG Bornich/Bogel/Reitzenhain, fünf Zähler und zwei Plätze besser in der Tabelle. Fünf Punkte – und trotzdem könnten die Kombinierten von der Lahnbrücke mit einem Sieg im direkten Duell auf heimischem Platz am Sonntag um 14.30 Uhr am Konkurrenten vorbeiziehen.
„Das ist natürlich ein Witz, ich halte nichts von der Regelung.“ Swen Hannig und seine SG-Reserve bekommen etwas geschenkt und finden es trotzdem ziemlich doof: Auf dem Platz hatten sie die Partie in Dachsenhausen mit 1:8 sehr deutlich verloren. Aber weil der Gegner an diesem Tag einen A-Jugendlichen in zwei Spielen eingesetzt hatte, ist die Partie zugunsten der Nieverner gewertet worden. „Wir nehmen die Punkte natürlich an, aber erspielt wären sie uns viel lieber.“
Das macht aus „Zwei-Punkte-Nievern“ auf einen Schlag „Fünf-Punkte-Nievern“ – und schon liegen die Grün-Weißen wieder in Schlagdistanz zum Sonntagsgegner Bornich (sieben Punkte). „Die sind hinten gut und haben vorne starke Stürmer“, bringt Hannig die Stärken des kommenden Kontrahenten auf den Punkt. „Die haben viele knappe Ergebnisse gegen starke Teams eingefahren. Dennoch bin ich für Sonntag guter Dinge. Ich weiß zwar nicht, ob wir gewinnen, denn der Gegner ist sehr stark. Aber übermächtig ist er nicht.“
Das war unter der Woche auch Welterod nicht, da holte Nievern beim 3:3 einen Punkt – der sich dann aber doch wie eine Niederlage anfühlte. „Vom Spielverlauf her war das schon unglücklich“, fand Hannig. Seine Mannschaft hatte bereits mit 3:0 geführt – der gnadenlose Salvatore Mayer hatte mal wieder dreimal zugeschlagen – und dann doch noch innerhalb von zwölf Minuten drei Tore und damit den Ausgleich kassiert. Aber es ging unübersehbar bergauf – nach einer „heftigen“ (O-Ton Hannig) Mannschaftssitzung am vergangenen Freitag. Nach den beiden Klatschen zuvor (2:9 in Singhofen, 1:8 in Dachsenhausen) gab es Gesprächsbedarf. „Da sind klare Worte gefallen – von beiden Seiten. Die Kritik war heftig, aber stets konstruktiv. Die starke Reaktion mit dem Punktgewinn gegen Welterod spricht Bände. Ich hoffe, wir haben uns jetzt gefangen.“
Eine Hoffnung, die Bornichs Trainerduo Patrick Marner und Andreas Nickel wohl nicht teilen. Sieben Punkte nach neun Spielen – der Aufsteiger hat noch Luft nach oben. „Wenngleich wir mittlerweile schon richtig guten Fußball spielen, das erkennen auch unsere kritischsten Zuschauer etwa nach Niederlagen in Bad Ems an“, sagt Marner. „Wir hatten aber auch viele starke Teams zum Start. Jetzt kommen Mannschaften, die eher auf Augenhöhe liegen.“
Wie etwa Nieverns Reserve. „Wir haben sie zwei Mal persönlich beobachtet“, sagt Nickel und hat genau hingeschaut. „Wenn Salvatore Mayer vorne in der Schnittstelle die Bälle empfangen kann, dann ist er immer für Tore gut. Nievern ist aber unheimlich anfällig in der Abwehr. Da wechseln sie teilweise auch in den Spielen das System, da fehlt es an Konstanz. Und auch wenn die SG die drei Punkte aus dem Dachsenhausen-Spiel zugesprochen bekommt, macht es das Team auf dem Platz nicht besser. Wir wollen dort drei Punkte mitnehmen.“
Rhein-Zeitung vom 18.10.2013 - Tom Neumann

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